Aral-Tankstelle
Artur Sammet
Schwetzinger Str. 4
69214 Eppelheim
Telefon: 06221 / 763291

 

Der Meister - Artur Sammet

Sammet Artur„Immer nach vorne schaue“: Ringer-Legende Artur Sammet von Thomas Seiler

Einsichten I:„Wie halt die Widder sinn...“, reagiert Artur Sammet recht verschmitzt auf die unverblümte Frage nach seinen wesentlichen Charakterzügen. Jene springen vielen in Eppelheim ja förmlich entgegen, wenn sie - Richtung Plankstadt - beim Stopp an der BP-Tankstelle mit dem agilen 55-Jährigen ins Gespräch kommen. „Lustig und freundlich“ tritt er auf. Richtig! Aber wenn ihm etwas nicht passt, dann wird er schon knurrig. Er „könnt was umschmeiße“, gesteht er eine seiner „Schwächen“. Wohl auch richtig, aber nicht entscheidend! Und was noch? „Nie nach hinne, sondern immer nach vorne schaue und auf die Zähn` beiße“, kommt es aus dem tiefsten Innern. Die Miene nimmt dazu jetzt jenen entschlossenen Zug an, der in einschlägigen Berichten der Sportpresse oft zu Attributen wie „Temperamentsbolzen“, „Willensmensch“, „Kraftpaket“, „Siegringer“ oder „Punktebank“ führte und auf der anderen Seite erklärt, wo das Geheimnis des beruflichen Erfolgs liegt.

„Wie halt die Widder sinn“

Einsichten II:„Krank gibt`s bei mir net“, umschreibt der einstige Heidelberger Altstadtsume seine ihm eigene Selbstdisziplin, als er Einblick in seinen beruflichen Werdegang gewährt, der praktisch schon in den Kinderschuhen beginnt. „Als klääner Buu bin ich schunn uff de Laschter rumgekrawwelt“, rückt die Erinnerung an die Krämergasse und die Plöck wieder in den Vordergrund; und damit auch die frühe Affinität zu den Motoren. Die logische Konsequenz: nach der Zeit in der Friedrich-Ebert-Schule mit nicht mal ganz 14 Jahren die KfZ-Mechaniker-Ausbildung „beim Haussmann“, verbunden mit dem Gesellenbrief noch vor dem 18. Lebensjahr.

Meilenstein I: Meisterbrief anno 1982 und der Schritt in die Selbstständigkeit. „Das war schon immer mein Ziel gewesen, unabhängig zu sein und selbst bestimmen zu können“, erklärt Sammet, zumal „ich doch ganz gut mit Menschen umgehen kann“. Erst wollte er sich nur eine Werkstatt bauen, aber beim „Herumhorche“ in Eppelheim stieß er sehr schnell auf die alt eingesessene Tankstelle von Robert Fürbasz, der aus Krankheitsgründen einen Nachfolger suchte. „So hab` ich gleich etwas zu wurschtle gehabt“, schafft sich der unternehmungslustige Jung-Geschäftsmann die Grundlage für die heutige Prosperität.

„Kann doch ganz gut mit Menschen umgehen“

Meilenstein II: BP lieferte den Kraftstoff und Artur Sammet garantierte die Energie, was sich beispielsweise vor fünf Jahren in der Investition von 1,6 Millionen Mark widerspiegelt. „Um überleben zu können, muss man nach modernsten Gesichtspunkten wirtschaften“, wusste er um die Notwendigkeit, im Zuge der Erfüllung der Umweltauflagen gleich Backshop nebst Stehcafé, Toto-Lotto, Zeitschriften, Getränke und diverseste Produkte für den kleinen Hunger zu integrieren. „Wir sind hier schon ein kleiner Nahversorger“, unterstreicht Sammet die Akzeptanz, wobei die hohe Kundenfrequenz diese Feststellung belegt. Immerhin locken werktags schon ab sechs Uhr (samstags ab sieben, sonntags ab acht Uhr) duftende Brötchen und noch um 21 Uhr lässt sich eine knackige Wurst erstehen. Nicht selten steht Sammet dort mitten im Geschehen, weil „Meister, Geselle, Lehrbuu und Annahme“ in einer Person. Und dann geht`s „uffgelockert“ zu und es „werd richtig geredd mit Frohsinn“. Genauso wie in der Werkstatt, wo nicht selten aus allen Lautsprechern „We are the champions“ röhrt - Ausdruck der Zufriedenheit, weil das „Arbeiten mir Spaß“ macht und der dabei kräftig Mitsingende bekanntlich selbst ein wahrer „Champion“ ist. Und dass jetzt seit anno 2004 das blaue Aral-Logo die Kunden anlockt, liegt in der Natur der Sache, denn eine betriebliche Umgestaltung des Konzerns machte dies notwendig.
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„We are the champions“

Meilenstein III: Doch davon erst einen Abschnitt später, denn die stete Entwicklung verzahnt sich untrennbar mit der Familie und dem Verwurzeln in Eppelheim: seit 1969 mit Ehefrau Monika verheiratet, die Kinder Andrea und Alexander, Eigenheim seit zwei Jahrzehnten in der Rudolf-Wild-Straße. Dass „die Moni“ nicht nur im Geschäft die ideale Ergänzung darstellt, ein wahrer Glücksfall für den Ehemann. Dass der Filius derzeit die Meisterschule besucht und „wenn sei Mädel mitzieht“, wohl in die Fußstapfen des Vaters tritt, innere Bestätigung des Vaters und Chefs. Dass die Tochter mit Henri Buffe, dem Torhüter und Vorsitzenden der Eppelheimer Eisbären, den Ehebund einging, Einklang mit der sportlichen Ader des Vaters und Schwiegervaters. Und dass mit Paul und Piet zwei quirlige Enkel „zum Rumnudeln jeden Morgen antreten“, absolutes Wohlgefühl des sanften Großpapas...

„Absoluter Siegringer aus echtem Schrot und Korn“

Einsichten III: Als solcher fühlt sich Sammet selbstredend nur im täglichen Umgang mit seinem „wichtigsten Hobby“, denn bei seinem Steckenpferd auf der Matte erkennt ein mitfiebernder Ringer-Experte das absolute Gegenteil. „Ein absoluter Siegringer aus echtem Schrot und Korn“, schwelgt Klaus Teichgräber, der Vorsitzende des AC „Germania“ Ziegelhausen, in Superlativen. Seit Jahrzehnten in der Ringerszene zu Hause, kennt der Athleten-Chef kaum einen, der sein Talent so „optimal umsetzen“ konnte und der „auch heute noch nie alibimäßig in den Clinch geht“. „Beim Artur weiß man, dass er tausendprozentig seine Leistung abruft“, bekräftigt der engagierte Ringer-Funktionär aus dem Mittleren Rainweg in Ziegelhausen sein durch viele Kämpfe gereiftes Urteil über ein „absolutes Vorbild für die Jugend“, der in den entscheidenden Phasen „wie ein Profi lebt“. Bei so viel Lob aus berufenem Munde scheint es nun angebracht, sich die sportlichen Spuren dieses mustergültigen Athleten einmal näher anzuschauen.

Rückblende I: Vater Eduard, selbst reputierter Leichtgewichtler und später anerkannter Kampfrichterobmann, zeigt die ersten Schwunggriffe und bringt den fünfjährigen Steppke zum ASV Heidelberg. Drei Jahre später wechselt der talentierte Bub zur SG Kirchheim, „wo damals die drei Heckmänner die Matte beherrschten“. Wenig konkrete Bezüge besitzt Sammet an diese ersten Gehversuche, höchstens, „dass die Matten ziemlich hart waren“, er oft im Freien rang und er bei Sonne die Schulterniederlage als Höchststrafe empfand, „weil man sich da den Buckel verbrannte“. Solche Erfahrungen prägten logischerweise die Ringerkarriere, die in Schülerzeiten „unter der Fuchtel vom Sickmüller“ zu Fließband-Siegen führte, allerdings ein völlig überraschendes „Loch“ nicht verhindern konnte.

Rückblende II: Dem 14-jährigen Blondschopf schwirrten plötzlich ganz andere Flausen im Kopf herum. „Mädle“ statt Mattenlust, Hüftschwünge wenn überhaupt in der Disco, „Rumhänge mit den Kumpels“...
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Ringen „wie eine Droge“

Rückblende III: Eine solche kurze Auszeit sei gegönnt, denn mit 16 Jahren zog es den 67-kg-Jüngling „wie eine Droge“ wieder in die Halle. Kaum im richtigen Saft „ledderte“ er „so alles herum, was mir vor die Händ` kam“. Und das mit nachhaltigem Erfolg als Kirchheimer Jung-Senior in der Landesliga, selbstredend als Abonnement-Meister unter den Gleichaltrigen auf nordbadischer Ebene und als Garant dafür, wenn es darum ging, die obersten Treppchen auf deutscher Ebene anzustreben. „Ä bissel Show“ musste dabei sein. So erlebte der Gegner seinen Widerpart aus Baden meist in doch etwas unüblichen „Freistilhosen“, sprich in schwarzen Strumpfhosen, in die der Jungfuchs seine schon damals recht stämmigen Beine zwängte...

Rückblende IV: Gerade mal 18 Lenze zählend, rief mit dem AC „Germania“ Ziegelhausen der Ringerclub, mit dem Sammet eine bis heute äußerst intakte sportliche Ehe einging. Die Gründe hierfür? Sicherlich etwas die persönliche Verbundenheit, denn Mutter Katharina stammte es dem Hause Gaber in Peterstal. Vorrangig na-türlich die sportlichen Aspekte. Die „Germanen“ rangen in der Oberliga, Olympionike Ernst Knoll stand am Ruder und brachte dem Neuzugang mit unbarmherziger inter-nationaler Härte gleich die richtigen Kniffe bei. „Das war schon ein hartes Kämpfen“, bilanziert Sammet jene wichtigen Trainingserfahrungen, bei denen das bis zum heutigen Tag legendäre „Armzügl“ reifte. In beiden Stilarten trat der mittlerweile auf 78 Kilogramm „herangewachsene“ Neu-“Germane“ auf das Mattenviereck, eingangs in der ursprünglichen Vereinsheimat, der „Grenze“, deren Saal „halt immer knoddelvoll war“ und dann überschäumte, wenn „der Artur“ sowohl im Freistil als auch in Griechisch-Römisch seinen Widersachern reihenweise die Grenzen aufzeigte.

Listiger „Germane“ mit dem „Armzügl“

Rückblende V:„Das Armzügl geht auch im Freistil und viele Freistiler kennen keine Schwunggriffe“, grinst der listige Mattenfuchs noch heute, wenn er an die Vorteile seiner „Geheimwaffe“ denkt und es ihm deshalb leicht fiel, den Gegner entscheidend zu düpieren. Umgekehrt liegt Sammet auch die andere Stilart, weil „ich halt ein Dampfringer bin!“ Eine solche Variabilität fand schließlich Anfang der 70er Jahre bei den „Deutschen“ ihre Krönung mit dem 4. Platz im Freistil und ließ Sammet endgültig zu einer festen Ringergröße weit über die Region hinaus reifen, was sich allerdings sich schon in der Saison 1968/69 überdeutlich ankündigte. Der 78-kg-Athlet stand damals in der legendären Truppe um den unvergessenen späteren stellvertretenden Vorsitzenden Theo Bickel („für den Verein unersetzlich und zu Ringerzeiten ein absoluter Hartriegel“), die ganz knapp am Aufstieg zur 1. Bundesliga scheiterte.

Rückblende VI: Es versteht sich von selbst, dass der AC einen solchen Ringer-Primus langfristig an sich binden wollte und deshalb schlüpfte Sammet nach dem Weggang Knolls vier Jahre lang zusätzlich in den Trainer-Anzug und beherrschte bis anno 1980 das Ziegelhäuser Mattenviereck. Jene lange Phase im Steinbachtal prägte nachhaltig und deshalb spielt das folgende einjährige sportliche Intermezzo in der 2. Bundesliga bei „Eiche“ Sandhofen im Rückblick nur eine untergeordnete Rolle. „Gut, die Luft war etwas beim AC raus“, erklärt Sammet und der damals 33-Jährige benötigte zudem schlicht und einfach etwas Geld „um über die Runden zu kommen“, weil er die Meister-Schule absolvierte. Da kam das befristete „lukrative Angebot“ halt gerade Recht...

Von der Veteranen-Szene angelockt

Rückblende VII: Vierzig Lenze zählt der beruflich fest gesattelte Kfz-Meister jetzt, beim AC schaut er logischerweise regelmäßig vorbei und so manche Mark fließt den „Germanen“ zu. „Dort ist meine sportliche Heimat und deshalb helfe ich gerne“, begründet Sammet, weshalb er nach wie vor zu den Sponsoren zählt, auch wenn in diesem Jahr die Athleten sich freiwillig aus der 2. Bundesliga zurückzogen, um unter anderen Voraussetzungen in der Verbandsliga einen Neuanfang zu starten. Zudem lassen den Kämpen damals bestimmte Artikel im „Ringer“ so langsam nicht mehr schlafen. Die Verfasser berichteten dort in den buntesten Farben von den Veteranen-Meisterschaften. Unversehens findet er wieder zweimal die Woche den Weg zur Steinbachhalle, steht mitten im Trainingsgeschehen, vergießt literweise Schweiß und stellt dabei fest, „dass dess Armzügl noch problemlos funktioniert und ich noch manchen Jungen was beibringen kann“.

Rückblende VIII: Die logische Konsequenz: Teilnahme an den „German Masters“ in Reilingen im Jahr 1997 mit durchschlagendem Erfolg. In beiden Stilarten sprang Sammet sofort aufs oberste Treppchen und warf ob dieses nationalen Doppeltitels seine respektablen 97 Kilogramm im gleichen Jahr bei den Freistil-Weltmeister-schaften in Martigny nochmals in die Waagschale. Der 9. Platz sprang heraus, Grund für den zweifachen Veteranen-Meister nach erfolgreicher Titelverteidigung auf nationaler Ebene auch im Folgejahr sich wiederum mit der Weltelite zu messen. Diesmal in Bordeaux und immerhin schon mit dem Sprung auf den 5. Platz.
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Nationale Größe mit Gold geadelt

Rückblende IX: Die nationale Szene weiterhin beherrschend, lockte 1999 die Olympiade in Südafrika und führte zum vorläufigen Zenit. An Sammets von Stolz geschwellter Brust baumelte blitzend und funkelnd die Goldmedaille. Sportlicher Gleichklang beherrschte dann die beiden nächsten Jahre: in Deutschland weiterhin die Nummer eins, international stabil auf dem dritten WM-Platz sowohl in Freiburg (2000) als auch in Budapest und Martigny (2001).

Rückblende X: Das richtige Fundament also für 2002, um „noch etwas mehr Gas zu geben“. Zunächst richtig kalkuliert, denn auch in Luckenwalde bei noch größerer Konkurrenz biss sich jeder die Zähne am Doppel-Meister aus. Die anschließende WM-Reise nach Kroatien ließ jedoch bei einem 4. Platz in Griechisch-Römisch weitere Blütenträume platzen, was Sammet dann in Teheran mit der Verteidigung des 3. Ranges im Freistil kompensierte. Zunächst etwas geknickt, aber letztlich doch „rundum zufrieden“ bilanziert er dieses Sportjahr, zumal die vielen Erlebnisse zählen; zum Beispiel die Atmosphäre in den anderen Ländern, das Reisen, die gemeinsamen Erfahrungen und die gewachsene Freundschaft mit den ebenfalls ausgebufften „Oldies“ Peter Heckmann, Piotr Michalik und Pawel Zagorski sowie AC-Trainer Mario Neumann...

Rückblende XI: Das Jahr 2003 bestätigte den prognostizierten Aufwärtstrend Sammets. Bei den deutschen Meisterschaften in Dortmund ließ er wieder unangefochten seine Muskeln spielen. Das Ergebnis: wiederum die Doppelmeisterschaft und die rechte Motivation auf internationaler Bühne weiter nach vorne zu stoßen. „Ein Superlauf“, lehnte sich das Muskelpaket danach zufrieden zurück, denn sowohl bei der Griechisch-Römisch-WM in Ungarn als auch bei der Freistil-Parallele in Odessa fehlte jetzt nur noch der letzte Schritt auf das höchste Treppchen. Denn gleich zwei Mal gab es für den ehrgeizigen Athleten den Vizetitel, verbunden mit dem Unterfangen, „im nächsten Jahr endlich die Weltmeister-Medaille an der Brust baumle“ zu sehen. Denn altersbedingt zählte er jetzt zur E-Gruppe und damit „zu den Jüngsten“. Deshalb spielte der das Topp-Ziel gedanklich schon einmal in allen Variationen durch.

Weltmeister-Gold erreicht

Rückblende XII: Die schon einmal geplatzten Sammet`schen Blütenträume reiften im Jahr 2004 tatsächlich. Fast zu Selbstverständlichkeit gereichte wiederum der deutsche Doppeltitel in Mainz, für den Siegringer der optimale Auftakt nun nach der WM-Krone zu greifen. In Hadrec Kralowe erlebte Sammet den bewegendsten Augenblick in der langen Ringergeschichte. Er holte bei der Freistil-Weltmeisterschaft in Tschechien Gold und erfüllte sich damit den „lang ersehnten Traum“. „Ich habe gemeint, ich hätte Flügel“, beschrieb der 97-kg-Veteran seine Gefühle. Und dass er während der Siegerehrung die Nationalhymne laut mitschmetterte und seine Muskel bepackten Arme immer wieder in die Höhe riss, verstand sich von selbst. Am „seidenen Faden“, so Artur Sammet, hing der Griff nach dem zweiten WM-Gold. Im Freistil besaß die Ringer-Legende vom AC Ziegelhausen schon den WM-Titel, nun war er bei der Griechisch-Römisch-Weltmeisterschaft in Finnland ganz knapp davor. „Ich bin ihm net lang genug uff de Pelz gerückt“, lautete der selbstkritische Kommentar des Ringer-Oldies, nachdem er beim Einzug ins Finale knapp an dem späteren Titelträger, dem Kroaten Josip Corak, scheiterte. Der einstige Olympia-Zweite von Montreal lag schon fast auf der Schulter, aber die „Armkipper wurden leider nicht gezählt“. Dennoch: „Äußerst zufrieden“ äußerste sich der kompakte 57-Jährige schon, reichte es am Ende zum dritten Platz.
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figure1Noch lange nicht auf das Altenteil

Aussichten I: Wer den agilen Eppelheimer kennt, weiß, dass auch das kommende Jahr noch lange nicht Anlass gibt, sich auf das Altenteil zurückzuziehen und die Füße hoch zu legen. Wie auch! Sammet gehört auch zu den Stützen bei den Senioren im Eppelheimer Tennisclub. „Ä gutes Vorhändel, sicheres Grundlinienspiel und Laufstärke“ nennt er hier als ureigenste Vorteile, auf die Trainer Vasovic („ein ausgekochter Profi“) setzen kann. Doch dem nicht genug: Selten ausgelastet, jagt das Energiebündel zusätzlich der „Rugby-Quetsch“ beim SC Neuenheim nach. Und was noch? Urlaub auf alle Fälle mit sportivem Charakter, den Winter auf den Brettern, im Sommer „schon mal auf dem Trapez“. Wie bitte? „Gemütlich rumgeige“ tut er obendrein. Und zwar auf einer Harley Davidson Baujahr 1999, für Sammet die „fahrbare Alternative“ zu seinem allseits bekannten grünen BP-Motorroller, der anno 2004 jetzt zu einem blauen Aral-Roller mutierte. Mit letzterer Leidenschaft steht der Hobby-Biker übrigens nicht alleine. Eppelheims Stadtoberhaupt Dieter Mörlein, einige Stadtväter und diverse Geschäftsleute gehören mit zu jener Zweirad-Crew, die es in ihrer Freizeit auf kurvige Straßen zieht.

Aussichten II: Ach ja! Das Ringen hätten wir bei solch weit gefächerten Aktivitäten fast aus den Augen verloren. Hier plant Sammet für sich den Super-Coup! Er will jetzt auch noch Griechisch-Römisch-Weltmeister 2005 werden. „Das ist auf alle Fälle noch zu packen“, kennt Sammet die Kniffe seiner sämtlichen Widersacher. Nur: „Auf mein Armzügl allein kann ich mich net verlasse“, tüftelt er bereits jetzt an neuen taktischen Raffinessen... Ein solches Planspiel steht bei ihm fest vor seinen Augen, ein weiteres, nämlich die erfolgreiche Bewerbung um die Oldie-Weltmeisterschaften anno 2005 für seine Heimatstadt, musste er begraben. „Das wärs gewesen“, betont Sammet und schwärmt gleichzeitig von einer aus einstigen Ziegelhäuser Spitzenringern bestehenden „unschlagbaren Crew“; so die mehrfachen deutschen Veteranen-Meister Piotr Michalik, Weltmeister vergangener Tage, und Peter Heckmann, wiederum Ringertrainer des AC Ziegelhausen, sowie sein Sparringspartner und Betreuer, der polnische Fuchs Pawel Zagorski, und nicht zuletzt Mario Neumann, bei der Freistil-WM 2004 Vize-Weltmeister.

Einsichten I: Jenes grenzenlose Engagement weiß auch Bürgermeister Mörlein sehr zu würdigen. Auch wenn das „vielfach geehrte und beschenkte Aushängeschild Eppelheims“ eigentlich „für das Ausland“ (will heißen Ziegelhausen) ringt, schätzt der Stadtvater den Umtriebigen gleich mehrfach: einmal als „gut bestallten“ Tank-stellenchef, dann als „Bürger, der mitten im Leben steht“ und nicht zuletzt als deutlichen Beleg für sportliche Erfolge „auch in hohem Alter“. Bei jener Schlussbemerkung tritt natürlich der Mörlein`sche Schalk zum Vorschein, wohl wissend, dass bei dem eben so Beschriebenen genauso der Flachs blüht und immer „ein Spaß auf der Lippe“ steht. Beispielsweise wie damals, als ihm der Kfz-Experte eine „extra starke Birne“ mit jenem fatalen Ergebnis in den Motorrad-Scheinwerfer einbaute, dass Kärnten quasi nur im Blindflug zu erreichen war...

 

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